Ausbildung zum Counselor für Kunst- und Gestaltungstherapie

Ausbildungsverlauf

Die 3-jährige berufsbegleitende Zusatzausbildung zum Counselor Kunst- und Gestaltungstherapie ist in zwei Ausbildungsblöcken, dem einjährigen Counselor Basis-Training und darauffolgend zwei Jahren Counselor- und Methoden-Trainings angelegt. Nach dem erfolgreichen Abschluss der drei Ausbildungsjahre ist der Einstieg in die Graduierungsphase möglich.

Erstes Ausbildungsjahr – Block 1

Das Counselor Basis-Training ist die Grundstufe der dreijährigen Ausbildung. Es dient der Ausprägung von therapeutischen und beraterischen Schlüsselqualifikationen und ist die Grundlage für die Spezialisierung in Kunst- und Gestaltungstherapie (KGT). 
Trainingsinhalte:

  • Berufsspezifische Selbsterfahrung 
  • Biografisches Lernen & Ressourcen finden 
  • Lösungsorientiertes Denken 
  • Entwicklungspsychologie 
  • Grundlagen der KGT kennenlernen 
  • Fachliteratur  
  • Assistant Counselor Zertifizierung

Die Ausbildung ist auf entwicklungspsychologischer Grundlage nach Pamela Levin konzipiert, führt über emotionales und rationales Lernen schrittweise und methodisch vielfältig durch die sieben prägenden Entwicklungsstufen des Menschen.
Die begleitenden 10 Einzelstunden Biografie-LehrCounseling haben primär zum Ziel, persönliche Hemmnisse zu bearbeiten, zum lösungsorientiert-systemischen Denken zu erziehen und auf die eigene Counselor-Tätigkeit durch didaktisch angeleitete Reflexion des eigenen Entwicklungsprozesses vorzubereiten. 
Aus dem Programm des IHP suchen sich die Teilnehmer*innen eine Wahlwoche aus mit einem für sie besonders interessanten Thema: www.ihp.de/fachseminare-wahlwochen

Zweites und drittes Ausbildungsjahr – Block 2

Der zweite Block der Ausbildung ist in zwei Strukturelemente aufgegliedert:

  • FachModule – das intensive Training des kunst- und gestaltungstherapeutischen Methodenspektrums in Verbindung mit methodenspezifischer Theorie und Literaturarbeit anhand vorgegebener Aufsätze.
  • Counselor Training  das Integrieren des gelernten Methodenspektrums in ein Praxisfeld, das systemtheoretische Begründen des eigenen Arbeitsstils und das Erarbeiten des theoretischen Hintergrundes der Kunst- und Gestaltungstherapie.

Während des 2. und 3. Ausbildungsjahres wird dem Aufbau und Ausbau eigener kunst- und gestaltungstherapeutischer Tätigkeiten mehr und mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Daher absolviert jede*r Auszubildende ein 100-stündiges Praktikum im Einsatzfeld. Dieses wird durch einen LehrCounselor in 20 Einzelstunden FeldSupervision begleitet.
Zusätzlich dient Peergruppenarbeit zur kollegialen Supervision und vertieft das in den Seminaren Erfahrene durch Austausch und Ausprobieren.
In Hausarbeiten / Selbststudium findet eine intensive Beschäftigung mit Fachliteratur, das Anlegen eines Künstlertagebuches und abwechselndes Führen von Seminarprotokollen statt.
Auch in diesem Block dienen zwei Wahlwochen aus dem Programm des IHP den Teilnehmer*innen zur intensiven Erfahrung mit individuell gewählten Themen.
In einem dreitägigen Abschluss-Seminar geht es um die Zusammenführung des in der Ausbildung Erfahrenen in Beziehung zu der weiterführenden beruflichen Umsetzung.
Sind alle Elemente der Ausbildung erfolgreich absolviert und nachgewiesen, erfolgt die Zertifizierung zum Counselor Kunst- und Gestaltungstherapie IHP/AFC

  • Institut für Humanistische Psychologie (IHP)
  • Akademie Faber-Castell (AFC)

Graduierung

Nach dem erfolgreichen Abschluss der drei Ausbildungsjahre ist der Einstieg in die Graduierungsphase möglich. 
Kernpunkt des Graduierungsprozesses ist die Reflexion und Darstellung der qualifizierten Anwendung einer Beratungsmethode in Form einer veröffentlichungsreifen Graduierungsarbeit. Der Graduierungsprozess dauert in der Regel ein bis eineinhalb Jahre.

  • Teilnahme an einer selbstorganisierten kollegialen Supervisionsgruppe / Peergruppe 
  • Teilnahme an mindestens vier aufeinanderfolgenden Beratungstreffen zur Begleitung der Graduierungsarbeit 
  • zusätzliche Einzelstunden nach Bedarf
  • schriftliche Graduierungsarbeit 
  • Abschlusskolloquium 

Die Graduierung zum Counselor erfordert von den Absolvent*innen hohes persönliches und professionelles Engagement. Sie schafft einen Rahmen, in dem eine umfassende pädagogisch-ethische Kompetenz erworben wird. Im Abschlusskolloquium wird die wissenschaftliche Graduierungs-Arbeit vorgestellt und die Graduierenden erhalten eine Abschluss-Urkunde zum Counselor grad. BVPPT für Kunst- und Gestaltungstherapie. Mit der Graduierungsurkunde verbunden ist die ordentliche Mitgliedschaft im Berufsverband für Pädagogik, Beratung & Psychotherapie BVPPT.

 


Counseling ist wie ein Hügel, von dem aus wir besser sehen können, welche Wege vor uns liegen.

Klaus Lumma