POSTTRAUMA- UND RESILIENZCOUNSELING

Kunst- und Gestaltungstherapie

Oder: Wie es in New Orleans mit der Verbindung von Malen & Jazz weiter geht

Seit 2006 arbeiten Patrice Fisher, Carlos Valladares und Dr. Klaus Lumma in New Orleans und Mittelamerika daran, die Kunsttherapie – wie sie an der hiesigen Akademie Faber-Castell und in der IHP John Brinley Akademie gelehrt wird – so zu installieren, dass sie traumatisierten Menschen dabei hilft, ihre Seele zu heilen und Vertrauen in ihr Leben zurückzugewinnen. Kunsttherapie wird hierbei immer in Verbindung mit Musik praktiziert, in Schulklassen, Krankenhäusern, Kindergärten und auch in Einzelsettings.

Das Unternehmen Faber-Castell sponsert hierzu Jumbo-Farbstifte und die Musik kommt durch Patrice Fishers Gruppe Arpa dazu. Solche Maßnahmen sind seit 2015 für mehr Menschen als zuvor möglich, da die begnadete Harfenistin inzwischen selbst therapeutisch arbeiten darf und neben ihrer Musik auch das Malen anleitet. Dies bedeutet, dass Dr. Lumma nicht immer selbst zugegen sein muss. Neu ist auch der Einsatz in Kliniken für Kriegsveteranen, denen bislang alle trauma-therapeutischen Maßnahmen vorenthalten wurden.

Gemeinsam mit der Bibliothekarin Maggie Tidwell wird aktuell im Rahmen der in New York gegründeten, mildtätigen Organisation „Abuelas Responden/Grannies Respond“ und des St. Augustine International e.V. Hilfswerkes am Greyhound Busbahnhof von New Orleans der nationenweite Masterplan in der Versorgung von durchreisenden Flüchtlingen aus Guatemala, Honduras und Salvador in Gang gesetzt: Die Flüchtlinge werden in aller Früh vor ihrer Weiterreise mit Lebensmitteln, Spielsachen und auch warmer Kleidung versorgt.

Dr. Lumma merkt dazu an: „Das erinnert an den Start unserer Einsätze direkt nach Hurricane Katrina. Damals starteten wir ähnlich, nicht am Busbahnhof, sondern in der Jazz-Gründerkirche St. Augustine vom Stadtteil Tremé. Malen bei Live-Jazz kommt bei den jetzt eintreffenden Flüchtlingen erst später.“

Am 15. Oktober 2018 findet gemeinsam mit Patrice Fisher & Fats (aka Dr. Klaus Lumma) ein Benefizkonzert zu Gunsten jener Flüchtlinge statt, die in der Region Louisiana bleiben dürfen. Und bleiben darf nur, wer einen Sponsor nachweisen kann. In diesem Falle wirkt die Organisation „Grannies Respond / Omas nehmen Stellung“ für alle Weiterreisenden als Sponsor – ein äußerst engagiertes Unterfangen.

Beim Benefizkonzert geht es darum, so viel Geld wie möglich zusammen zu tragen, sodass die Flüchtlinge Rechtsbeistand erhalten können. Denn ohne solchen haben sie keinerlei Chance, sich hier ansiedeln zu dürfen, geschweige denn beruflich tätig zu werden. Zu diesem Zweck spielen Musiker ehrenamtlich und Kollegen stellen für eine sogenannte Silent Auction/Stille Versteigerung Wertgegenstände wie Gemälde, Skulpturen und Ähnliches zur Verfügung.

Unser Kollege Armand „Sheik“ Richardson wird Exemplare seines neuen Buches „A Flame In My Lens“ für die Versteigerung zur Verfügung stellen, ein Buch, das gerade ganz frisch im Pelican-Verlag erschienen ist. Es zeigt phantastische Fotos von der Stadt und von Musikern vor Hurricane Katrina – da Mr. Richardson auf der anderen Seite des nördlich von New Orleans gelegenen Lake Pontchartrain wohnt, gehört er zu den wenigen, bei denen kein Archiv dem Sturm zum Opfer gefallen ist.

Nach dieser Veranstaltung wird Patrice Fisher mit diesen Leuten in New Orleans wieder das Malen anleiten:  Malen von Themen, die damit zu tun haben, allen Mut und alle Kraft zusammen zu nehmen, um in den USA Fuß fassen zu können. Solche Arbeitsansätze sind inzwischen kunst- und gestaltungstherapeutisch vielfach erprobt worden, und sie werden natürlich durch uns in Verbindung mit Latino-Jazz à la New Orleans vorgenommen.