Am Wochenende vom 15. bis 17. Januar 2016 lud die Akademie Faber-Castell dazu ein, die Abschlussarbeiten von acht Studentinnen ihres zweijährigen Meisterstudiums Bildende Kunst zu bestaunen.
Einen Blickfang bildeten gleich zu Beginn der Ausstellung, die von Dozent Markus Kronberger kuratiert wurde, die energiegeladenen und mit großer Leuchtkraft ausgestatteten Gemälde „MCO – Orlando International Airport“ und „ORD – Chicago O’Hare Airport“ der Künstlerin Una Haus. Athina Flerianos setzte sich in ihrer Rauminstallation „Genealogia“, einem Stammbaum aus Schusterleisten, die die Fußabdrücke und Spuren ihrer Verwandten symbolisierten, mit ihrer eigenen Familiengeschichte auseinander. Auch Beate Aigners großformatige Stoffarbeiten – Geflechte aus zum Teil 100 Jahre alten Stoffen – wurden inspiriert von Kindheitserinnerungen an Ägypten.
Kritik an der uns allumfassenden Informationsflut übte Sabine Spieler anhand von 3366 aus Zeitungspapier gefalteten Würfeln, während Gaby Groß mit ihrem Werk „Arche“ den ökologischen Wandel und das Artensterben in den Blickpunkt rückte. Einen Ausgleich hierzu schuf Antje Wolkersdorfer mit ihren filigranen „Wiesenstücken“, die die Natur als Rückzugsort zeigen. Abtauchen, sich entziehen, war auch das Leitmotiv des Werks „Kannst du?“ von Hildegard Becker, die mit ihrer Kohlezeichnung eines sich unter Wasser befindenden Mädchens das Bedürfnis nach Stille und Rückzug auf berührende Art und Weise darstellte. Gefühle wie Einsamkeit und Isolation wurden auch bei der Betrachtung von Gisela Franzkes Gemälden in Acryl „Waldstück“ und „Waldbewohner“ spürbar.
Anerkennung und überaus positive Resonanz erhielten die Künstlerinnen insbesondere von den rund 150 Gästen der Vernissage, zu denen auch der Vorstand der Faber-Castell AG, Rolf Schifferens, und der Erste Bürgermeister der Stadt Stein, Kurt Krömer, zählten. Prof. Uli Rothfuss, Akademierektor, betonte in seiner Rede nochmals in Bezug auf die Ausstellung der Absolventinnen, „dass wir alle in Denken und Handeln Produkte von Überschreitungen von Grenzen und nicht von gewaltsamen Begrenzungen darstellen“.
Der dazugehörige Ausstellungskatalog erscheint Anfang Februar 2016 zum Preis von 20€ und kann bereits über verwaltung@akademie-faber-castell.de vorbestellt werden.