Grafik-Design Studierende des 1. Semesters haben sich am Kunstwettbewerb „ErinnerungsRÄUME“ der Dokumentationsstätte KZ-Hersbruck beteiligt. Die Beiträge des Wettbewerbs sollen an fünf verschiedene Orte des Leidens und Verbrechens in Hersbruck und Umgebung, die durch den Nationalsozialismus verursacht wurden, erinnern und eine Brücke zur Bevölkerung in der Region und den heutigen gesellschaftlichen Aufgaben bilden.
Als Projektarbeit im Modul Visuelle Wahrnehmung & Gestaltung wurden von den Studierenden unter Leitung ihres Dozenten Gerd Beck piktografische Zeichen für Fahrbahn und Gehweg entlang der Häftlingsstrecke vom KZ Lagergelände zum Doggerstollen und zurück erarbeitet.
Dieser „Häftlingsweg“ vom Lagergelände zum Doggerstollen war der zentrale Ort der Begegnung, des Aufeinandertreffens von Arbeitssklaven und den Bürger*innen Hersbrucks und Umgebung. Bis zu sechsmal am Tag konnten die Menschen in Hersbruck einen ausgehungerten und völlig entkräfteten Zug Zwangsarbeiter auf dem Weg zur Arbeit und zurück beobachten. Neben Ignoranz und „Wegschauen“ kam es auch zu Gesten der Menschlichkeit, wie das heimliche Zustecken von Lebensmitteln trotz Androhung drastischer Strafen.
Die Idee des Projektteams war es, diese Begebenheiten rund um den „Häftlingsweg“ als narrative Spuren im Asphalt zu zeigen. Hierzu sollen direkt auf den Straßenasphalt Zeichen im Stil der uns vertrauten Straßenschilder und Fahrbahnmarkierungen platziert werden. Die von jedem Verkehrsteilnehmer gelernte Signaletik der Gebots- und Verbotsschilder war Ausgangspunkt für eine Erweiterung und/oder Umdeutung dieser Bildsprache. So wird mit 10-15 Fahrbahnmarkierungen entlang der etwa 5 Kilometer langen Strecke etappenweise ein piktografisches Storytelling entwickelt.
Eine Auswahl der eingereichten Wettbewerbsbeiträge wird am Samstag, den 14. Mai ab 16 Uhr in einer Ausstellung auf dem ehemaligen Gelände des KZ-Außenlagers Hersbruck präsentiert.
Weitere Informationen unter: ErinnerunsRÄUME
Bis zum 18. Juli können die ausgestellten Künstlerprojekte bewertet werden. Aus dieser Bewertung wird am Ende des Wettbewerbs ein Publikumspreis vergeben.
Zu den Künstlerprojekten
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