WERKSTADT LEBENSHILFE NÜRNBERG

Kreativweiterbildung für Künstler und Künstlerinnen mit Behinderung

In einer bundesweit beispielhaften Kooperation führen die Akademie Faber-Castell und die WerkStadt Lebenshilfe Nürnberg seit April eine Weiterbildung für behinderte Künstler durch.

Immer mittwochs um neun Uhr empfangen die Akademiedozenten Gerhard Schick, Jan Bräumer und Clemens Lang die 14 Teilnehmer der seit 2011 bestehenden Arbeitsgruppe „KunstRaum“. Mit deren kunstpäda-gogischen Leitern Christian Vittinghoff und Lutz Krutein sind sie normalerweise in der WerkStadt  Lebenshilfe Nürnberg tätig.

An der Akademie Faber-Castell in Stein sollen sie nun unter professioneller Anleitung eine breitere Ausbildung erhalten. Ziel ist es, den Teilnehmern eine Mehrzahl an praktischen Fertigkeiten und theoretischen Kenntnissen zu vermitteln und sie so künstlerisch zu fördern. Von April bis Juli lernen die Teilnehmer an 16 Terminen im Sommersemester nach einem festen Curriculum den Umgang mit verschiedenen Produkten und die Anwendung neuer Techniken.

Das Engagement der Akademie Faber-Castell in der Ausbildung von behinderten Künstlerinnen und Künstlern entspricht dem Selbstverständnis der Akademie, ein Kompetenzzentrum für lebenslanges Lernen in allen Kreativbereichen zu sein und dabei alle gesellschaftlichen Gruppen zu berücksichtigen. Dazu zählen auch diejenigen Gruppen, für die die Erlangung einer künstlerischen Ausbildung extrem schwierig ist, so z.B. geistig oder körperlich Behinderte, die sehr oft ein großes kreatives Potenzial haben. 

Akademierektor Prof. Uli Rothfuss hat die Kooperation initiiert: „In der WerkStadt und der Lebenshilfe Nürnberg haben wir ideale Partner gefunden, die sich mit dem „KunstRaum“ sehr innovativ aufstellen und die bereit sind, mit uns den bundesweit neuartigen Weg eines Ausbildungsganges für behinderte Künstlerinnen und Künstler zu gehen.“

Daniela Fischer von der Lebenshilfe Nürnberg ist ebenfalls begeistert: „Diese Art der Weiterbildung hat bundesweit Modellcharakter und ist ganz im Sinne des Leitbildes der Lebenshilfe Nürnberg – jedem Menschen mit Behinderung seine Perspektiven zu schaffen und Inklusion zu ermöglichen. Nach knapp vier Wochen können wir schon von einem Erfolg sprechen und hoffen auf eine weitere Finanzierung.“

Geplant ist, die Kooperation auch über das laufende Sommersemester fortzuführen und die Arbeit am Curriculum auszubauen. Die Kosten von 5.000 € pro Semester trägt bis Ende Juli die Aktion Mensch, die hinter dem Ausbildungsmodell steht. Die Lebenshilfe und die Akademie Faber-Castell hoffen daher auf weitere finanzielle Unterstützung des Projektes.

Website der WerkStadt Lebenshilfe Nürnberg