20 Jahre Kooperation

Aus einer Idee wächst eine fruchtbare Zusammenarbeit
Auf der ‚Fachtagung für Kunsttherapie‘ in Salzburg im Oktober 2002 trafen sich der damalige Leiter der Akademie Faber-Castell, Siegfried Hochstein, und der Gründer des Institutes für Humanistische Psychologie (IHP), Dr. Klaus Lumma, und seine Frau Dagmar bei Feierlichkeiten zum Geburtstag von Elisabeth Tomalin, der „Good Old Lady of ArtTherapy“. Zwischen Jazz-Musik, Würdigung und Kunsttherapie entfaltete sich die Idee für eine Ausbildung ‚Counselor Kunst- und Gestaltungstherapie‘ an der Akademie Faber-Castell in Stein ganz im Sinne des US-amerikanischen Counselor Ansatzes, der weit über den klinisch-heilkundlichen Bereich hinausgeht.

Kompetente Partner
Das Institut für Humanistische Psychologie bietet seit 1972 berufliche Weiterbildungen für hochqualifizierte Berater*innen an - neben verschiedenen Fachrichtungen wie Gestalt & Orientierungsanalyse, Supervision & Coaching, Systemische Therapie & Beratung auch Kunst & Gestaltungstherapie/artCounseling. Somit war das IHP der perfekte Partner für die Idee einer Counselor-Ausbildung an der Akademie in Stein. Durch die integrierte John Brinley Akademie als staatlich anerkannte und durch den ‚Gütesiegelverbund Weiterbildung‘ zertifizierte Weiterbildungseinrichtung orientieren sich die Bildungsangebote an den jeweiligen Standards der Branchenverbände.

Der Gestalttherapeut (DVG) Dr. Klaus Lumma entwickelte ein Konzept für die pädagogisch-therapeutisch ausgerichtete Ausbildung, und Dagmar Lumma setzte das Alleinstellungsmerkmal (USP) mit den Cycles of Power von Pamela Levin (TA) als inhaltlich und strukturell verbindlich für die gesamte Counselor Ausbildung. Noch heute ist dieses Konzept die Grundlage für die Weiterbildung an der Akademie, ganz im Sinne ‚Lebendigen Lernens‘ mit Weiterentwicklungen und Anpassungen an die Anforderung der sich verändernden Zeit wie z.B. des Online-Counseling. 

Gebündeltes Wissen
Aber zurück ins Jahr 2002 und dann weiter zu 2004, denn zwei Jahre sollte es noch dauern, bis der erste Kurs im Dachboden des ehrwürdigen Faber-Castellschen Schlosses begann. Mit Elisabeth Tomalin hatten die Lummas eine erfahrene Trainerin an ihrer Seite. Ebenso engagiert und erfahren gestaltete die Kunst- und Traumatherapeutin Brigitte Michels die Seminare im zweiten und dritten Jahr. Als Autoren gemeinsamer Bücher wie ‚Quellen der Gestaltungskraft‘ und ‚Resilienz-Coaching‘ arbeiteten sie eng zusammen. Die Bücher dienen auch heute noch den Teilnehmer*innen als Lektüre begleitend zur Ausbildung. Nachdem Elisabeth Tomalin gesundheitlich keine Seminare mehr abhalten konnte, übernahmen die Lummas gemeinsam die Basisausbildung. 

Kreative Räume
Im Jahr 2007 zog die Akademie in die Räumlichkeiten der alten Mine in der Mühlstraße gegenüber vom Faber-Castellschen Schloss. Dort gibt es viel Platz, und die Atmosphäre in den Ateliers ist hell und loftartig. 2009 fanden dort auch die ersten Graduierungs-Kolloquien statt. Die Akademieräume bieten genügend Platz für Gäste und einen feierlichen Rahmen. Astrid Brehmer-Kreis, die später für die Organisation und Verwaltung der Ausbildung an der Akademie tätig war, und sieben weitere Kandidatinnen graduierten damals zusammen als Counselor Kunst- und Gestaltungstherapie in Zusammenarbeit mit dem BVPPT (Berufsverband für Beratung, Pädagogik und Psychotherapie). Unter anderen auch LehrCounselor, die heute noch unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Ausbildung aktiv begleiten wie Ursula Beck und Eva Haußner-Stauch. 

Der Festakt
Nach zehn Jahren fruchtbarer Zusammenarbeit wurde dann am 25. November 2014 mit dem ‚Worzeldorfer Gospelchor‘ und dem Jazz Konzert ‚3 Four 1 * Patrice Fisher, Fats & Friends‘, bei dem Klaus Lumma die Trompete spielte, gefeiert. Petronella Prottung leitete zu dieser Zeit interimsmäßig die Akademie und Hannelore Warning von Faber-Castell kümmerte sich mit Astrid Brehmer-Kreis um die Organisation für den Festakt. Den Bildern nach zu schließen, war es eine rundum gelungene Feier.

Lernen nach den Lebensthemen
Die Struktur der Weiterbildung orientiert sich nach wie vor an der Entwicklungspsychologie des Menschen, die im Basisjahr am eigenen ICH erfahren und erprobt wird. Die Heilpraktikerin für Psychotherapie und Kunsttherapeutin, Ulrike Winter, übernahm 2016 die Seminare im Basistraining und 2021 noch das Seminar Psychopathologie als Übergang zum zweiten Jahr. Im weiteren Verlauf der Ausbildung werden die Erfahrungen im Tun und kollegialem Austausch zur eigenen Counselor-Identität herausgearbeitet. Dabei wechseln sich Fachmodule mit Counselor-Training-Seminaren ab. 2014 übergab Brigitte Michels die Leitung der Counselor-Training-Seminare an Astrid Brehmer-Kreis. 

Ergänzend zu den Counselor-Trainings werden in den Fachmodulen verschiedene Methoden intensiv kennengelernt und geübt. Brigitte Michels und Hella Janssen-Hack (zeitweise auch Manuel Rhode) gestalteten viele Fachmodule mit ihrer Expertise als Counselor. Inzwischen übernahmen die Kunsttherapeutinnen Irene Treutlein und Melanie Lumma die Fachmodule und verbinden die Inhalte weiterhin eng mit den Counselor-Trainings, die Irene Treutlein und Andrea Hauf seit 2020 leiten. Zusammen innovierten diese das Konzept ‚CounselingRundum‘, bei dem der Inhalt sowohl auf dem Trainieren der Counselor-Tätigkeit als auch auf der beruflichen Positionierung der Teilnehmer*innen und zukünftigen Counselor liegt.

Pädagogik & Kreativität
Seit 2013 ist Prof. Uli Rothfuss Leiter der Akademie Faber-Castell und entwickelte mit Dr. Klaus Lumma 2016 den zweijährigen berufsbegleitenden Studiengang KreativPädagogik, der mit einer ersten Gruppe mit sechs Teilnehmer*innen 2018 abschloss. Nach der Corona-Pandemie 2021 folgte ein überarbeitetes Remake des Studienganges, der mit ‚Diploma of Advanced Studies D.A.S.‘ nach den europäisch geltenden Richtlinien mit 30 Credit Points abschließt. Damit bieten die Akademie und das IHP den Menschen, die sich im pädagogisch künstlerischen Bereich weiterbilden möchten, einen kreativen sowie berufsorientierten Studiengang an. Das Team von Pädagoginnen unter Melanie Lumma mit Anja Rübo und Žanna Adamoviča lehren die Student*innen der KreativPädagogik.

Aktuell besuchen gut 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Weiterbildung Counselor Kunst- & Gestaltungstherapie und den Studiengang KreativPädagogik an der Akademie Faber-Castell.

Dr. Klaus Lumma beging im Juni 2024 seinen 80. Geburtstag und fungiert als Founder & Senior Advisor IHP meist im Hintergrund als Experte der Humanistischen Psychologie. Dagmar Lumma führt weiterhin erfolgreich das IHP mit Melanie Lumma, und ihrem Team. Wir freuen uns immer, wenn Dagmar und Klaus Lumma zu den Graduierungsberatungen in unsere Akademie kommen, um die Graduierungskandidat*innen zu begleiten, und sind schon gespannt auf die Kolloquien im Februar 2025. Es geht also weiter mit der fruchtbaren Zusammenarbeit aus der Idee im Jahr 2002.